Wohnmobil und Camper richtig beladen
Koffer, Kisten, Geschirr... Wie sagen euch, wie ihr euer Wohnmobil oder den Camper richtig beladen müsst, damit die Fahrt zum Urlaubsort sicher und entspannt abläuft.
Der Countdown läuft, nur noch wenige Tage und der ersehnte Urlaub mit dem Wohnmobil oder Camper steht vor der Tür. Technisch ist das Gefährt bereit, aber wie sieht es mit der richtigen Beladung aus? Schließlich sollen Tassen, Teller, Töpfe, Kleider, Fahrräder und Co. während der Fahrt nicht wild durcheinanderfliegen, sondern auf ihren Plätzen bleiben. Und wie viel dürft ihr eigentlich in euer Wohnmobil oder Camper laden, damit das Gesamtgewicht nicht überschritten wird?.
Und da geht’s direkt los. Was verbirgt sich hinter Begriffen wie Gesamtgewicht, Leergewicht, Achslast, Zuladung und Co.? Was müsst ihr wissen, bevor es mit der richtigen Beladung des Wohnmobils oder Campers losgeht? Wir bringen Licht ins Dunkle.
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Leergewicht
Das Leergewicht (auch Leermasse genannt) bezieht sich bei einem Wohnmobil auf das Gewicht des Fahrzeugs ohne zusätzliche Beladung, Passagiere oder Treibstoff. Es ist das Gewicht im unbeladenen Zustand, wenn es vom Hersteller ausgeliefert wird. Normalerweise umfasst es die Basisausstattung des Fahrzeugs (beispielsweise den Aufbau, das Fahrgestell, den Motor, die Karosserie und das Fahrwerk). Nicht eingeschlossen ist das Gewicht von Zubehör, persönlichen Gegenständen, Wasser, Treibstoff oder anderen Beladungen. Das Leergewicht wird oft als Referenzpunkt für die Berechnung der maximalen Zuladung und die Einhaltung der Gewichtsgrenzen des Fahrzeugs verwendet. Zu finden ist die Angabe des Leergewichts im Fahrzeugschein in der Zeile G. Bei Fahrzeugen, die vor 2005 zugelassen wurden, findet ihr die Angabe unter Punkt 14.
Zulässiges Gesamtgewicht
Das zulässige Gesamtgewicht (auch zulässige Gesamtmasse) eines Wohnmobils bezieht sich auf das maximale Gewicht, das das Fahrzeug einschließlich seiner Beladung, Passagiere, Treibstoff, Wasser und sonstiger Ausrüstung auf die Waage bringen darf, ohne die Sicherheit und Fahreigenschaften zu beeinträchtigen. Das zulässige Gesamtgewicht wird oft auf dem Typenschild des Wohnmobils angegeben und ist in Kilogramm (kg) oder Tonnen (t) angegeben. Es setzt sich aus dem Leergewicht des Fahrzeugs (Gewicht ohne Beladung) und der maximalen Zuladung zusammen. Die maximale Zuladung ist die Differenz zwischen dem zulässigen Gesamtgewicht und dem Leergewicht.
Maximale Zuladung
Die maximale Zuladung eines Wohnmobils ergibt sich aus dem maximalen Gewicht, das zusätzlich zur Basisausstattung des Fahrzeugs (Leergewicht), befördert werden kann. Es umfasst die Ladung, Passagiere, Treibstoff, Wasser, persönliche Gegenstände und jegliches Zubehör oder Ausrüstung. Die maximale Zuladung wird normalerweise vom Hersteller festgelegt und auf dem Typenschild des Fahrzeugs angegeben. Als Faustformel könnt ihr euch merken: Die Berechnung der maximalen Zuladung erfolgt durch Subtrahieren des Leergewichts des Fahrzeugs vom zulässigen Gesamtgewicht.
Die Achslast
Wie der Name es schon vermuten lässt, gibt die Achlast das maximale Gewicht wieder, das jede Achse des Fahrzeugs tragen darf. Sie ist wichtig, um sicherzustellen, dass die Belastung auf die Räder und Reifen gleichmäßig verteilt ist und die Fahrstabilität gewährleistet bleibt. Eine Überschreitung der Achslast kann zu übermäßigem Verschleiß der Reifen, einer Beeinträchtigung der Lenkung oder der Bremsfähigkeit führen. In der Regel gibt es eine maximale Achslast für die Vorderachse und eine separate für die Hinterachse. Zu finden ist diese in den Herstellerangaben des Wohnmobils.
Tragfähigkeit des Reifens
Der Reifen ist der Kontakt zur Straße. Deshalb gilt dem schwarzen Runden eine besondere Aufmerksamkeit, denn auch jeder Reifen darf nur eine gewisse Last tragen. Diese wird durch einen spezifischen Tragfähigkeitsindex angegeben, der auf der Seitenwand des Reifens steht. Je höher der Tragfähigkeitsindex, desto größer ist die Tragfähigkeit des Reifens. Ist ein Reifen mit falschem Tragfähigkeitsindex montiert, kann das zu einer Überhitzung, einem erhöhten Verschleiß oder sogar zu einem Reifenplatzer führen. Genauso wichtig ist die regelmäßige Kontrolle des Reifendrucks.
Nun kennt ihr die wichtigsten Basisbegriffe, aber worauf müsst ihr achten, um ein Wohnmobil oder einen Camper richtig zu beladen. Das sagen wir euch hier:
Das Gewicht sollte möglichst gleichmäßig über das Fahrzeug verteilt sein. Schwere Gegenstände am besten immer nahe am Fahrzeugzentrum platziert, um die Achslast gleichmäßig zu verteilen. Dadurch wird das Gleichgewicht des Wohnmobils verbessert und es ist fahrstabiler.
Schwere Gegenstände solltet ihr möglichst am Boden platzieren, um den Schwerpunkt des Fahrzeugs zu senken. Dadurch wird ein Kippen oder Aufschaukeln des Fahrzeugs vermieden.
Stellt sicher, dass alle Gegenstände während der Fahrt sicher und stabil befestigt sind. Dabei solltet ihr Gurte, Spanngurte oder andere geeignete Sicherungsmittel benutzen, um ein Verrutschen oder Umfallen zu vermeiden.
Achtet darauf, dass Wasser- und Treibstofftanks entsprechend eurer Reisezeit gefüllt sind. Um Gewicht zu reduzieren, braucht ihr den Tank beispielsweise nicht für eine 50 Kilometer Strecke komplett befüllen. Wasser könnt ihr oft am Reiseziel nachfüllen.
Wichtig ist natürlich auch beim Beladen, das zulässige Gesamtgewicht im Auge zu behalten. Überladung kann die Sicherheit beeinträchtigen und sogar zu rechtlichen Konsequenzen führen.
Als Fahrer solltet ihr bei der Beladung eures Wohnmobils oder des Campers natürlich auch darauf achten, dass ihr während der Fahrt noch genug seht und die Sicht nach hinten nicht beeinträchtigt wird.
Wer auf Nummer sicher gehen will, fährt mit seinem beladenen Wohnmobil vor Reisebeginn auf eine öffentliche Waage, um zu überprüfen, dass ihr euer Gefährt nicht überladen habt.
Habt ihr alle Punkte zum Beladen eures Wohnmobils oder Campers bedacht, steht einer entspannten Urlaubsfahrt nichts im Wege.