Wohnmobil & Wohnwagen: welche Versicherungen sind sinnvoll?

Egal ob Auto, Motorrad, Wohnwagen oder Wohnmobil. Wer auf Deutschlands Straßen und im Ausland unterwegs ist, braucht eine KFZ-Haftpflichtversicherung. Die ist gesetzlich vorgeschrieben und kommt für Schäden auf, die ihr oder eine mitversicherte Person einem Dritten beim Gebrauch des Wohnwagens/Wohnmobils zufügt. Darüber hinaus gibt es aber noch zusätzliche Versicherungen, die im Schadensfall greifen. Welche genau, dass erfahrt ihr von Christian Hieff vom ADAC.

Christian, bevor wir zum Thema Versicherungen kommen, was liebst du am Camping?

"Camping ist natürlich gerade mit Kindern richtig toll, weil man immer was erleben kann. Man ist nicht eingesperrt in einem Hotelzimmer oder einer kleinen Wohnung. Man findet auf einem Campingplatz zudem sehr schnell Anschluss zu anderen Menschen und es ist einfach ein Gefühl von Freiheit, was man da genießen kann und das selbst in einem so dicht besiedelten Gebiet wie in Deutschland. Und deswegen ist Camping wirklich etwas ganz toll."

Was muss ich denn beachten, wenn ich einen Camper versichere?

"Der Camper muss natürlich klar versichert sein. Das heißt, die Haftpflichtversicherung ist ja gesetzlich Pflicht. Das ist ja schon mal ganz gut. Das heißt, wenn ich einen selbstverschuldeten Unfall baue, kommt die Versicherung für den Fall der Fälle auf. Die Haftpflichtversicherung haftet aber auch für Schäden meiner Mit-Insassen, also meinem Beifahrer. Wenn die zu Schaden kommen, können sie Schadensansprüche an die Versicherung stellen und werden von ihr dann auch entschädigt. Darüber hinaus gibt es die Kasko-Versicherung, die es auch beim KFZ gibt. Die ist natürlich bei einem Wohnmobil, gerade wenn es hochwertiger und neuer ist, auch sehr seht wichtig. Die Teilkaskoversicherung schützt zum Beispiel bei Unwetter- oder Hagelschäden und Wildunfällen. Die Vollkaskoversicherung ist ein Rundum-Sorglos-Paket, die zum Beispiel auch gegen Vandalismus und Diebstahl schützt oder auch einspringt, wenn ich selbst einen Unfall verschulde."

Wo liegen denn die Unterschiede bei einer Wohnwagen- und einer Wohnmobil-Versicherung?

"Es ist natürlich erstmal eine große Preisfrage, weil die Wohnmobilversicherung sehr viel teurer sind. Das ist zum einen erstmal ein Fahrzeug, dass ich über die Haftpflichtversicherung versichern muss. Ich muss es über die Kaskoversicherung versichern, gerade wenn es neuwertig ist. Es ist sehr wichtig, dass ich das Auto auch darüber absichere, weil Wohnmobile auch sehr gerne geklaut werden. Ein Wohnwagen kommt in der Versicherung immer sehr viel günstiger. Das hat alleine schon damit zu tun, dass er auch viel günstiger in der Anschaffung ist. Heißt, es ist ein Fahrzeug, was leichter zu ersetzen ist, nicht so hohe Kosten aufwirft und deswegen ist die Versicherung auch günstiger. Und der Wohnwagen ist ja auch nicht wirklich der Unfallverursacher bei einem Unfall. Heißt, wenn ich mit einem Gespann fahre und einen Unfall baue und beispielsweise jemandem die Vorfahrt nehmen, dann kommt ja die KFZ-Versicherung meines Zugfahrzeuges für die Schäden auf. Und deswegen ist die Versicherung für einen Wohnwagen immer günstiger als für ein Wohnmobil."

Auf was muss ich denn besonders achten? Gibt es Versicherungen, die ich nicht vergessen sollte?

"Nicht jede Versicherung ist gleich. Wir haben ja drei verschiedene Arten, um ein Fahrzeug zu versichern. Die Haftpflichtversicherung muss ich machen, die Teil- und Vollkaskoversicherung kann ich abschließen, wenn ich einen besseren Schutz möchte. Aber neben diesen drei Untergruppen sollte man immer genau gucken, was genau in den Versicherungsbestimmungen drinsteht. Das heißt, es gibt viele Dinge, die in der einen Versicherung mit inkludiert sind und bei anderen eben nicht. Das fängt zum Beispiel bei Wildschäden mit an. Bei der einen Teilkaskoversicherung sind dann nur wirkliche Wildtiere gemeint, bei der anderen Kaskoversicherung zählt aber beispielsweise auch ein Hund dazu, der über die Fahrbahn läuft. Es ist immer die Frage, wie groß denn die Selbstbeteiligung ist, wenn es zu einem Schaden kommt. Eine Versicherung nur über den Preis abzuschließen, ist daher ein bisschen zu kurz gedacht. Ich muss mir leider sehr viel Zeit nehmen und überprüfen, was hat die eine Versicherung noch mit drin und die andere nicht. Teilkasko, Vollkasko und Haftpflichtversicherung sind nur die Überbegriffe, aber die Versicherungsleistungen können sich schon deutlich unterscheiden."

Was beinhaltet denn die Camperinhaltsschutz-Versicherung?

"Was speziell Camper angeht, gibt es auch eine Inhaltsversicherung. Die ist dafür zuständig, dass Inhalte, die in meinem Camper sind, auch versichert sind. Heißt, man reist ja nicht mit einem leeren Camper los, sondern man hat seinen halben Hausrat drin. Und der ist über diese Versicherung versichert. Sowie die Hausratversicherung vom Haus hat die Camperinhaltsschutz-Versicherung den Sinn, die Dinge, die im Auto sind, wirklich zu versichern. Wenn man dann wirklich hochwertige Dinge mitnimmt, ist das auf jeden Fall eine Überlegung wert."

Wie sieht es denn bei Dauercampern aus? Was brauche ich da für eine Versicherung?

"Für Dauercamper ganz interessant, ist die Campingpolice. Die ist gerade für Wohnmobile und Wohnwagen gedacht, die gerade nicht angemeldet sind aber auf einem Campingplatz dauerhaft stehen. Und damit auch die vor Sturm, Hagel, Glasschäden, Vandalismus oder Diebstahl geschützt sind, gibt es eine extra Versicherung namens Campingpolice. Dauercamper sollten sich diese Versicherung auf jeden Fall einmal anschauen."

Welche Versicherung hilft mir denn im Ausland weiter?

"Wer viel im Ausland unterwegs ist, ist auch viel aktiv. Deshalb ist auch eine Unfallversicherung für meinen persönlichen Schutz – wenn mir etwas auf der Reise passiert – ganz wichtig. Und auch gerade, wenn ich viel im europäischen Ausland unterwegs bin, ist eine Auslandsreiseversicherung ganz gut, weil sie dann für zusätzliche Kosten aufkommt."