Welche Mücke hat mich gestochen?
Die Gemeine Stechmücke gehört zu den verbreitetsten Mückenarten in Deutschland. Doch sie ist nicht die einzige blutsaugende Plage, mit der man hierzulande rechnen muss. Weniger bekannt ist, dass auch exotische Arten immer häufiger bei uns vorkommen. Diese tropischen Mücken können gefährliche Krankheiten auf den Menschen übertragen.
18.02.2025 Chiara-Lee Haartje
Welche Mücken haben wir in Deutschland?
Wir alle kennen sie. Wir hören sie nachts, aber erkenenn können wir sie oft nicht. Und wenn wir sie dann sehen, ist es meistens schon passiert und der Stich fängt direkt an zu jucken. Wir helfen euch zu erkennen, um welche Art von Mücke es sicht handelt und ab welchem Punkt ihr euch zum Arzt begeben solltet.
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Gemeine Stechmücke
Die Stechmücke (Culex pipiens), auch bekannt als Nordische Hausmücke, erreicht eine Größe von 3 bis 7 Millimetern. Ihr Körper ist schlank, die Flügel schmal und die Beine lang. Diese Mückenart ist weltweit verbreitet und gehört in Deutschland zu den häufigsten Vertretern der Stechmückenfamilie (Culicidae). Sie hält sich bevorzugt in der Nähe von Wohngebäuden auf und ist hauptsächlich in der Dämmerung sowie nachts aktiv. Beim Stechen kann sie Krankheitserreger übertragen, die sich entweder in ihrem Speichel oder an ihrem Saugapparat befinden.
Ringelmücke
Die Ringelmücke (Culiseta annulata) gehört mit einer Größe von 10 bis 13 Millimetern zu den größeren Stechmückenarten und wird deshalb auch als Große Hausmücke bezeichnet. Aufgrund der weißen Streifen auf ihrem Körper und den Beinen wird sie häufig mit der Asiatischen Tigermücke verwechselt.
Diese Mückenart ist vor allem in Nordeuropa verbreitet und hält sich, ähnlich wie die Gemeine Stechmücke, bevorzugt in der Nähe menschlicher Siedlungen auf. Ihre Aktivitätszeiten variieren je nach Jahreszeit – sie kann sowohl tagsüber als auch nachts stechen. Zudem gilt die Ringelmücke als potenzieller Überträger bestimmter Krankheitserreger, wie etwa des Tahyna-Virus, das grippeähnliche Symptome hervorrufen kann.
Überschwemmungsmücke
Überschwemmungsmücken, wie beispielsweise Aedes vexans, auch als „Rheinschnake“ bekannt, treten vor allem nach Hochwasser im Sommer in großen Schwärmen auf und können zur regelrechten Plage werden. Diese Mückenarten sind weltweit verbreitet und gehören zu verschiedenen Untergattungen. Je nach Region können sie unterschiedliche Krankheitserreger übertragen, darunter das Tahyna-Virus oder Enzephalitis-Erreger.
Gnitzen
Gnitzen, auch Bartmücken genannt, erreichen eine maximale Größe von 4 Millimetern und sind an ihrer stark gewölbten Rückenpartie gut zu erkennen. Die Weibchen stechen vor allem in der Dämmerung und während der Nacht. Besonders für Tiere können Gnitzen eine Gefahr darstellen, da sie unter anderem die Blauzungenkrankheit auf Wiederkäuer übertragen können.
Kriebelmücken
Kriebelmücken sind winzig – oft nicht größer als ein Stecknadelkopf – und erinnern durch ihren gedrungenen Körperbau eher an Fliegen. Doch trotz ihrer geringen Größe können sie äußerst unangenehm werden. Anders als Stechmücken besitzen sie keinen Stechrüssel, sondern beißen. Mit ihrem scharfen Mundwerkzeug schlitzen sie die Haut auf und saugen das aus der Wunde austretende Blut auf.
Diese Insekten sind vor allem in der Nähe fließender Gewässer anzutreffen und können bei massenhaftem Auftreten zur echten Plage werden. Ihr Biss ist meist schmerzhaft und führt oft zu starken Hautreaktionen mit anhaltendem Juckreiz. Zwar übertragen Kriebelmücken in Deutschland keine gefährlichen Krankheitserreger, doch die beim Biss freigesetzten Giftstoffe sowie eindringende Bakterien können ausgeprägte Schwellungen verursachen. Durch Kratzen kann sich die Haut entzünden, was im schlimmsten Fall zu einer Infektion der Lymphbahnen („Blutvergiftung“) führen kann.
Tropische Stechmücken
Durch Globalisierung und Klimawandel finden immer mehr exotische Stechmücken ihren Weg nach Europa und erobern neue Lebensräume. Seit mehreren Jahren wurde in Deutschland immer vermehrt die Asiatische Tigermücke (Aedes albopictus) nachgewiesen. Ein besonders auffälliges Merkmal der Tigermücke ist der weiße Streifen, der sich vom Hinterkopf über den Rücken bis hin zum Flügelansatz erstreckt. Im gegensatz zur Ringelschnake ist sie auch tagaktiv. Die Tigermücke kann beim Menschen Krankheiten wie Zika, Chikungunya oder das Dengue-Fieber übertragen. Die Mücke trägt den Erreger nicht von Natur aus in sich: Sticht sie aber zuvor einen erkrankten Menschen, kann sie allerdings mit einem darauffolgenden Stich einen gesunden Menschen infizieren.
Wann solltet ihr zum Arzt?
Treten nach einem Mückenstich ungewöhnliche Reaktionen wie eine übermäßige Schwellung, grippeähnliche Symptome oder Durchfall auf, sollten Sie einen Arzt aufsuchen, um mögliche Infektionen auszuschließen.
(Quelle: Antibrumm)