So schützt du deinen Camper vor Einbrüchen und Diebstählen
Wir alle lieben es, Zeit in unserem Camper zu verbringen und mit ihm unterwegs zu sein, bewegen uns für Ausflüge aber auch mal von ihm weg. Das sind die Momente, in denen unser geliebter Camper unbeobachtet und ungeschützt ist und somit ein leichtes Ziel für Einbrecher/Diebe darstellt. Deshalb stellen wir euch Tipps gegen Diebstähle und Einbrüche vor.
Vorne weg: Dieser Artikel soll euch keine Angst machen, sondern zeigen, was es für Möglichkeiten gibt, um seinen Camper bestmöglich zu schützen. Denn alles in allem ist Camping immer noch eine der sichersten Reisearten und die Anzahl an Diebstählen/Einbrüchen ist verhältnismäßig sehr gering.
Schwachstellen am Camper
Zu den Schwachstellen am Camper gehören die Fenster, die Aufbautür, die Heckgarage, die Stauklappen, die Dachluken und beim Wohnmobil auch die Fahrerkabine. Es gibt verschiedene Möglichkeiten wie diese Schwachstellen von den Dieben/Einbrechern „genutzt“ werden. So werden häufig Stemmeisen oder Schraubenzieher verwendet, um zum Beispiel die Fenster aufzubekommen und bei den Schließzylindern der Türen wird häufig ein Dietrich verwendet. Eine weitere Schwachstelle steckt im Fahrzeugschlüssel. Jetzt fragt ihr euch sicherlich „Was sollte denn im Fahrzeugschlüssel für eine Schwachstelle sein?“. Die Antwort auf die Frage lautet: Funksignal. Dieses wird abgefangen, per Sender an den Funkempfänger des Fahrzeugs wiedergegeben und schon ist die Tür offen. „Replay Attacke“ wird dieses Vorgehen genannt und betrifft vor allem jedes Modell von IvecoDaily und Fiat-Ducato seit 2006 bis einschließlich 2018. Sollte der Camper nicht gut genug gesichert sein, dann kann er auch einfach an ein Fahrzeug angehängt werden und schon sind die Diebe mit dem Camper weg. Dies passiert überwiegend nicht auf Campingplätzen, sondern eher Zuhause. Also auch dort immer auf eine gute Sicherung des Campers achten.
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Allgemeine Sicherheitstipps
Im Allgemeinen raten wir euch davon ab auf Autobahnparkplätzen oder Rastplätzen zu übernachten, da dort natürlich eine schnelle und meistens auch unbemerkte Flucht möglich ist. Sucht lieber einen Campingplatz oder Wohnmobilstellplatz auf und verbringt dort die Nacht, da seid ihr und euer Camper sicherer. Falls ihr aber doch mal außerhalb von diesen schlafen solltet, dann habt den Camper immer abfahrbereit. Also zum Beispiel die Stützen nicht runterfahren, wenn ihr welche habt oder aber auch den Schlüssel immer in greifbarer Nähe haben, um den Camper/das Auto schnell starten zu können. Ganz wichtig ist natürlich auch, dass man immer alles abschließt, auch wenn man nur kurz weg ist, zum Beispiel um zur Toilette zu gehen und seine Wertsachen nicht offen liegen lässt. Das sind quasi Einladungen für die Kriminellen und dann schlagen sie am häufigsten zu. Meistens passieren die Einbrüche nachts, aber gerade in Tourismusregionen, bei Sehenswürdigkeiten und unbewachten Parkplätzen ist auch tagsüber besondere Vorsicht geboten. An diesen Orten nutzen die Kriminellen es natürlich aus, dass man seine Aufmerksamkeit häufig was Anderem widmet. Falls ihr bei einer Panne helfen wollt, dann beobachtet auf jeden Fall immer die Umgebung, schließt alles ab, sobald ihr das Auto/den Camper verlasst und verstaut eure Wertgegenstände sicher. Sollte euch irgendetwas komisch vorkommen, dann fahrt am besten erstmal zur nächsten Polizeistation und meldet dort, dass ihr einen Liegenbleiber gesehen habt. Verlasst euch am besten auch immer auf euer Bauchgefühl, denn das lügt meistens nicht. Wenn es aber doch mal soweit kommen sollte, dass ihr den Dieben/Einbrechern begegnet, dann spielt bloß nicht den Helden und gebt ihnen einfach alles, was sie wollen. Schlussendlich sind das nämlich alles irgendwo nur Wertgegenstände und damit auf jeden Fall weniger wert als euer Leben.
Sicherheitssysteme
Zunächst muss man sagen, dass es nahezu unendlich viele Sicherheitssysteme gibt und wir euch eine kleine Auswahl vorstellen wollen. Es gibt einfache Lösungen, die man selbst umsetzen kann und welche auch nicht allzu viel kosten. Diese dienen meist als erste Abschreckung, sollten aber immer mit anderen Möglichkeiten kombiniert werden. Sicherer, aber natürlich auch teurer, wird es bei fest ein- oder angebauten Sicherungen. Diese sollten auf jeden Fall von Fachleuten angebracht werden, da es sonst zu Schäden kommen kann. Die Reparatur dieser ist dann meist teurer für euch, als wenn man das Sicherheitssystem direkt von einem Experten hätte einbauen lassen.
Alarmanlagen:
Es gibt eine große Auswahl an Alarmanlagen, die von Kontaktschaltern bis zu komplexen Funksystem reichen. Die „einfachen“ Kontaktschalter für Türen und Fenster werden mit Knopfzellen betrieben und senden einen lauten Ton aus. Deutlich sicherer sind da schon die Funkalarmsysteme, welche neben Sensoren häufig auch Bewegungsmelder haben. Bei manchen gehen, neben einem sehr lauten Sirenen- oder Hupton, auch die Blinker an, sodass auch ein optisches Signal ausgesendet wird. Am besten sucht ihr euch eine Alarmanlage aus, die es euch auch im eingeschalteten Zustand ermöglicht, euch im Innenraum zu bewegen, ohne dass ein Fehlalarm ausgelöst wird. Es gibt sogar Alarmanlagen, die auch über den Status der Anlage informieren und wir so immer wissen, ob diese zum Beispiel ein Update braucht.
Ortungsgeräte:
Um jederzeit den aktuellen Standort eures Campers im Blick zu haben, könnt ihr Ortungssysteme (Tracker) in eurem Fahrzeug installieren, welche durch GPS oder das Mobilfunknetz, in einigen Fällen sogar eine Kombination aus beidem, den aktuellen Standort zum Beispiel per App oder SMS an euch senden. Auch hier ist es so, dass dies keine günstige Variante ist, da laufende Kosten, wie zum Beispiel eine jährliche Gebühr, anfallen. Aber wer seinen Camper liebt, der investiert ja auch gerne in den Schutz und da gehören Ortungssysteme auf jeden Fall zu den sichersten Möglichkeiten. Im besten Fall verfügt euer Ortungssystem über einen Anschluss für eine externe Antenne, da bei integrierten Antennen im Camper die Karosserie dafür sorgen kann, dass das Signal zu schwach wird. Wenn ihr einen Camper mit eigener Stromversorgung habt, dann solltet ihr ein Ortungssystem mit 12-V-Anschluss kaufen, denn so ist eine ständige Stromversorgung gewährleistet und ihr müsst nicht befürchten, dass das Ortungssystem mal nicht funktioniert. Für Camper ohne eigene Stromversorgung gibt es auf dem deutschen Markt auch Ortungssysteme die mit einer eigenen Batterie betrieben werden. Worauf ihr wirklich immer beim Kauf achten solltet, wählt Tracker mit einer Anti-Jamming-Funktion aus. Jetzt fragt ihr euch vielleicht: „Warum sollen wir unbedingt auf diese Funktion achten?“. Das können wir euch ganz einfach damit beantworten, dass viele „professionelle“ Diebe inzwischen mit Störsendern arbeiten. Diese werden auch Jammer genannt und um gegen diese Störsender vorgehen zu können, wurden einige Tracker mit der Anti-Jamming-Funktion ausgestattet und somit können die Kriminellen nicht auf euer Ortungsgerät zugreifen.
Modul gegen „Replay-Attacken“:
Wie oben schon erwähnt, kommt es immer mehr zu „Replay-Attacken“, bei denen das Signal des Schlüssels abgefangen wird, durch den Sender an den Empfänger des Campers/Autos zurückgesandt wird und die Tür offen ist. Um sich dagegen schützen zu können, empfehlen wir euch ein zusätzliches Steuergerät einbauen zu lassen. Dadurch wird die Sicherheitslücke des uncodierten Fahrzeugschlüssels geschlossen, denn auf der mitgelieferten Platine sind zirka 4 Milliarden sich ändernde Codes und der Camper/das Auto lässt sich ganz sicher auf- und zumachen.
Fenstersicherungen:
Für den Schutz gegen Einbrecher/Diebe empfehlen wir bei Ausstellfenstern verstärkte Fensterprofile, wodurch das Fenster nicht mehr so leicht aufzuhebeln ist. Angebracht werden die Profile, indem man sie von unten auf die untere Kante steckt und innen mit dem Rahmen verbindet. Diese gibt es in verschiedenen Längen als bohr- und schraublose Varianten zu kaufen. Bei Schiebefenstern eignen sich Klemmstangen zum Schutz ganz gut. Jetzt besteht natürlich immer noch die Gefahr, dass die Scheiben eingeschlagen werden. Aber auch da haben wir natürlich einen Tipp für euch. Spezielle Sicherheits-Fensterklebefolien machen es deutlich schwerer eine Scheibe kaputt zu machen. Problematisch an diesen ist jedoch, dass sie wirklich nur für Glasscheiben geeignet sind und somit nicht jeder diesen Schutz nutzen kann. Solltet ihr aber Glasscheiben haben und wollt die Folien anbringen, dann macht das am besten nicht selber, sondern lasst dies eine Fachwerkstatt machen. Ansonsten kann es gut passieren, dass nicht das ganze Fenster gesichert ist und die Diebe/Einbrecher doch noch einen Weg in den Camper finden.
Türsicherungen:
Um eure Türen besser zu sichern, können zusätzliche Sicherheitsschlösser innen oder außen angebracht werden. Damit diese auch wirklich sicher angebracht werden können, sollten entsprechende Bohrungen gemacht werden. Auch da lieber einmal zu viel beim Fachmann/bei der Fachfrau nachfragen und die das machen lassen, bevor man sich selber probiert und am Ende was falsch gemacht hat. Falls ihr handwerklich begabt seid, dann ist es natürlich gut für euer Portmonee, wenn ihr die Bohrungen selber macht. Weitere günstige Sicherungen an den Türen, die trotzdem sicher und auch leicht anzubringen sind, sind zum Beispiel Schließbleche, wodurch die Bolzen der Tür verstärkt werden.
Wertsachen im Camper:
Um eure Wertsachen innerhalb des Campers zu schützen, eignen sich Tresore am besten. Diese gibt es in vielfältigen Variationen, von kleinen Wertkassetten bis hin zu solchen, in die auch Notebooks passen. Aber nicht nur in der Größe können sich diese unterscheiden, auch die Anbringposition kann von liegend oder stehend, bis hin zur Montage unter den Sitzen oder in der Tür variieren. Es gibt auch die Möglichkeit „mobile“ Tresore einzubauen. Diese können in eine Halterung geschoben und versperrt werden und auch ganz einfach rausgenommen werden, wenn ihr sie nicht benötigt. Meistens benötigt ihr einen Schlüssel für die Tresore, aber es gibt auch welche mit elektronischer Verriegelung, wo die Gefahr des Schlüsselverlierens nicht gegeben ist. Bei manchen Tresoren müssen aber auch wieder Bohrungen oder vollflächige Verklebungen gemacht werden. Also auch da vielleicht lieber einen Experten zu Rate ziehen, als es selber zu probieren.
Radkrallen:
Bei dieser Schutzmaßnahme wird die so genannte Radkralle an einem oder mehreren Rädern angebracht und soll das Wegfahren verhindern. Sie sind für viele Größen einsetzbar, relativ günstig und dienen natürlich schon mal direkt als optische Abschreckung für Diebe/Einbrecher.
Wir hoffen, dass wir euch mit diesem Artikel ein paar Tipps und Tricks zum Thema Sicherheit im und am Camper geben konnten und wünschen euch jetzt einen wunderschönen Campingurlaub mit caravan.fm!
Hier haben wir noch die wichtigsten Notfallkontakte für euch zusammengefasst:
Notruf: 112 (europaweit einheitliche Notrufnummer für Polizei, Feuerwehr und Rettungsdienste)
Sperrhotline für Kredit- und Bankkarten, eZertifikate etc.: 116 116 (im Inland), +49 116 116 (im Ausland), sperr-notruf.de (online)