Mangelnde Unterstützung für Camper an deutschen Rastanlagen, © ADAC/Theo Klein
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Mangelnde Unterstützung für Camper an deutschen Rastanlagen

Über die Hälfte der 15 Millionen Camper in Deutschland zieht es vor mit Caravan oder Wohnmobil, innerhalb des Landes zu reisen. Doch die Rastanlagen entlang der Autobahnen sind auf diesen Trend nicht vorbereitet, wie der aktuelle ADAC-Test zeigt. Bei der Untersuchung von 80 Rastanlagen in den Jahren 2023 und 2024 wurden gravierende Versorgungsengpässe für Camper festgestellt..

04.10.2024 Chiara-Lee Haartje

Parkplatzsituation für Reisende
Ein zentrales Problem ist die unzureichende Verfügbarkeit von breiteren und längeren Parkplätzen. Nur jede vierte getestete Rastanlage bot eigene Stellplätze für Wohnmobile oder Gespanne. Auf 55 Anlagen gab es überhaupt keine speziell ausgewiesenen Parkflächen für Camper. Besonders besorgniserregend: Auf fünf Rastanlagen mussten Camper ihre Parkplätze mit Lkw teilen, was insbesondere für Familien ein erhöhtes Sicherheitsrisiko darstellt und für Lkw-Fahrer in der ohnehin angespannten Parksituation alles andere als ideal ist.

Beschilderung auf den Parkplätzen

Ein weiteres Hindernis für Wohnwagen-/ Wohnmobilfahrer ist die mangelhafte Beschilderung an den Rastanlagen. Selbst wenn Parkplätze für Wohnmobile vorhanden waren, waren diese oft schlecht ausgeschildert.
Nur 17 der getesteten Anlagen boten eine durchgehende Wegweisung ab der ersten Kreuzung zu den Parkflächen. Sechs Anlagen hatten zwar eine Beschilderung aber diese begann zu spät oder endete mitten im Weg. Bei 57 Anlagen fehlte die Beschilderung vollständig oder es gab nur Hinweise zu Lkw-Stellplätzen.
Durch diese fehlbeschilderung oder auch gar keine Beschikderung kommt es häufig zu Querparkern, was die Situation weiter verschärft.

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E-Ladesäulen

Die Lage ist besonders kompliziert für Fahrer von elektrisch betriebenen Wohnwagen-Gespannen.
Lediglich an drei getesteten Rastanlagen (Werratal Süd/A4, Lindholz/A20 und Auerswalder Blick Süd/A4) fanden die Tester Ladesäulen,
die ohne Abkuppeln des Anhängers genutzt werden konnten.

Serviceeinrichtungen

Im Vergleich zu vorbildlichen Rastanlagen im benachbarten Ausland, die spezielle Bereiche für Camper bieten, fiel auf:
Keine der getesteten Rastanlagen bot spezielle Serviceeinrichtungen für Camper an. Auf allen 80 Anlagen fehlten Frischwasserstationen sowie Entsorgungs-
und Reinigungsmöglichkeiten für Abwasser und Kassettentoiletten. Auch CEE-Steckdosen zur Stromversorgung waren nicht vorhanden.

Zu viele Fahrzeuge und zu wenig Platz

Laut dem Kraftfahrt-Bundesamt hat sich die Zahl der Campingfahrzeuge auf deutschen Straßen in den letzten fünf Jahren verdoppelt:
In Deutschland gibt es rund 750.000 Wohnwagen und über 900.000 Wohn- und Reisemobile. Die gemeinsame Nutzung der Parkflächen an den Autobahnen verschärft
zudem die Probleme der Lkw, da aktuell zwischen 23.000 und 35.000 Lkw-Stellplätze fehlen.

ADAC Tipps 

Angesichts dieser Situation empfiehlt der ADAC allen Campern, ihre Reisen sorgfältig zu planen und sich vorab über geeignete Rastanlagen zu informieren.
Zudem sollten sie auf Reisemobil- und Campingplätze entlang der Strecke ausweichen. Der ADAC fordert außerdem von den Verantwortlichen,
den gestiegenen Bedürfnissen der Wohnmobilisten mehr Rechnung zu tragen.

(Quelle: ADAC)