Der CARAVAN.fm Expertentalk: die besten Diebstahlschutzmaßnahmen, © Virrage Images, Shutterstock
 Virrage Images, Shutterstock
  • aktuelles

Der CARAVAN.fm Expertentalk: die besten Diebstahlschutzmaßnahmen

Mit CARAVAN.fm streamt ihr euch nicht nur in den Urlaub, in unserem Expertentalk informieren wir euch auch über die neuesten Camping-Hacks und Tipps! Dank unseres Partners Reise Mobil International seid ihr immer up-to-date!

07.04.2025 Chiara-Lee Haartje

Sicher campen: Die besten Diebstahlschutzmaßnahmen für Wohnmobile

In der heutigen Folge spricht Markus Steen aus dem CARAVAN.fm Team mit Philipp Pilson - Experte für Praxis & Zubehör, Digitales, sowie Stellplätze bei Winzern - der Zeitschrift Reise Mobil International, wie ihr euren Camper am besten schützen könnt, damit sich keiner eure Wertsachen unter den Nagel reißen kann. 

Holt euch die kostenlose 
CARAVAN.fm App

Hört uns weltweit in bester Qualität und störungsfrei. Holt euch die App für Android oder iOS.

Markus Steen: Da hat man sich mühsam seinen Camper zusammengespart und dann wird das Ding geklaut. Passiert gar nicht so selten, will man aber natürlich unbedingt vermeiden. Philipp Pilson von der Zeitschrift Reisemobil, ihr habt wertvolle Tipps und Tricks über Alarmanlagen, GPS Tracker und Wegfahrsperren zusammengestellt. Vielleicht wie groß ist denn die Gefahr, dass einem der Camper geklaut wird?

Philipp Pilson: Also man kann eigentlich sagen, jeden kann es treffen, egal ob in der Großstadt oder auf dem Land. Und wenn man die verschiedenen Statistiken durchstöbert, findet auf, dass eigentlich täglich in Deutschland Wohnmobile gestohlen werden.

Markus Steen: Wow, und das sind ja auch gleich ordentlich Werte.

Philipp Pilson: Der durchschnittliche Kaufpreis eines Wohnmobils liegt bei circa 70- bis 80.000 Euro. Leute, die sich sowas angeschafft haben, die haben ewig lang gesucht, haben sich ihr Wohnmobil vielleicht selbst zusammengestellt, haben es individuell ausgestattet. Ist ja letztendlich auch die Zweitwohnung für die schönste Zeit des Jahres, da will man es auch schön haben. Und wenn man sich jetzt mal vorstellt, das Ding wird gestohlen, du hast damit Reisen erlebt, du verbindest damit Erinnerungen, Emotionen und wenn es einfach weg ist, wiegt es quasi viel schwerer als nachher das finanzielle.

Markus Steen: Ja, auf jeden Fall, das wollen wir unbedingt vermeiden. Gehen wir mal die Methoden durch. Was für vor und Nachteile haben z.B. lenkradschlösser?

Philipp Pilson: Lenkradschlösser haben den Vorteil, sie sind günstig, also wir sprechen da die mittleren zweistelligen Betrag. Für 50 Euro kriegt man schon was gescheites. Sie sind relativ schnell montiert und sie sind von außen sichtbar. Das ist einer der großen Vorteile, denn wenn die sich ein Wohnmobil ausspähen, dann wägen sie natürlich auch ab. Was für ein Aufwand bedarf das jetzt, das zu knacken oder zu stehlen? Und wenn ich von außen sehe, oh, das sind paar Minuten Arbeit nötig, weil da eine Lenkradsperre ist, dann lassen sie vielleicht von ab. Also auf jeden Fall kann man sagen, schräg potenzielle Diebe ab. Zeit und Aufwand ist relativ gering, einfaches Handling und der Preis ist echt überschaubar.

Markus Steen: Klingt sehr effektiv. Gilt das auch für Radkrallen jetzt?

Philipp Pilson: Sie sind auf jeden Fall etwas teurer in der Anschaffung, da reden wir vielleicht zwei, drei, 400 Euro, je nachdem was für ein Modell, welche Marke man sich rausgesucht hat. Sie sind natürlich aufwendiger zu montieren, also man muss rausgehen, man muss das festspannen. Sie schrecken natürlich auch ab, aber sind eher geeignet, wenn man das Wohnmobil für längere Zeit jetzt mal nicht bewegt, gerade vielleicht über den Winter oder so.

Markus Steen: OK. Wie gut sind elektronische Wegfahrsperren?

Philipp Pilson: Die sind eigentlich ganz gut geeignet, weil sie einerseits schränkt sie nicht ab, weil man sieht sie nicht, aber sie verhindern, dass der Motor gestartet wird, wenn eben ein Bluetooth Chip nicht vorhanden ist. Das heißt, man kann den Motor nur starten, wenn der Chip auch wirklich da liegt.

Markus Steen: Und sind die jetzt besser oder schlechter als diese mechanischen Klausperren?

Philipp Pilson: Also die elektronischen Wegfahrsperren, je nach Hersteller, fangen auch bei an. Nach oben hin sind oft keine Grenzen gesetzt. Der Vorteil bei diesen elektronischen Sperren ist ganz klar, dass man sie auch koppeln kann, dass sie viele funktionieren mit einer App, das heißt, man hat viel mehr Funktionen. Du kannst Sperrzeiten festlegen, du kannst Freigaben erteilen, du kannst nur der darf.

Markus Steen: Ihr habt ja nun wirklich jede Menge Erfahrung mit solchen Diebstahlschutzgeschichten. Welche würdest du empfehlen und welche eher nicht?

Philipp Pilson: Ich würde sagen, am besten ist eine Kombination aus allem. Oder eine Mischung, sagen wir es so. Je nachdem, was der Geldbeutel halt hergibt. Nichts zu tun ist das Schlimmste. Also dieses Problem überhaupt nicht ernst zu nehmen und gar nichts zu tun. Wenn der Geldbeutel es hergibt, kann man sich natürlich ein Komplettsystem anschaffen. Das kombiniert quasi verschiedene Module. Also wir haben Alarmanlage, Bewegungsmelder, Fahrzeugortung über GPS Tracker z.B. da hast du wirklich alles mit drin. Kostet natürlich auch, da sprechen wir auch in einem höheren dreistelligen Bereich, aber da ist wirklich weiß ich was alles mit drin. Und du hast eben den Vorteil, wenn du eine App hast, du kannst festlegen, ich habe verschiedene Zonen. Wenn das Wohnmobil aus dieser Zone rausgeht, kriege ich einen Alarm. Ich habe Bewegungsmelder, wenn jemand ins Wohnmobil einbricht, kriege ich was aufs Handy. Ja, das ist einfach die Kombination aus allem.

Markus Steen: Jetzt wissen wir, wie man den ganzen Camper schützen kann. Hast du auch vielleicht noch einen Tipp dafür, für Wertsachen, die im Camper drin sind?

Philipp Pilson: Der beste Tipp ist einfach nichts offen liegen zu lassen, denn was man nicht sieht, lockt auch nicht an. Sonst gibt es natürlich auch von verschiedenen Herstellern kleine Tresore, Minisafes. Es gibt so kleine Tresore, die kann man sogar außerhalb des Fahrzeugs irgendwo an der versteckten Stelle montieren. Ganz praktisch, wenn man z.b. allein unterwegs ist und man möchte gerne mal schwimmen gehen oder Wassersport betreiben. Wo tut man dann das Handy und den Schlüssel hin. Da gibt es so kleine Schlüsseltresore, die kann man z.B. unten unters Wohnmobil quasi festmachen und das ist dann Zahlencode oder Schlüssel versehen und da kann man dann seinen Schlüssel deponieren, während man weg ist.

Weitere Infos zu dem Thema könnt ihr euch hier durchlesen.