Der CARAVAN.fm Expertentalk: Kompakte E-Bikes
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05.05.2025 Chiara-Lee Haartje
Kompakte E-Bikes: Die perfekte Wahl für Reisemobile!
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Markus Steen: Camper und E-Bikes, das ist eine echte Traumkombination. Maren Siebmann von der Zeitschrift Reisemobil, ihr habt Tipps für den Kauf kompakter E-Bikes zusammengestellt. Erstmal, was versteht man eigentlich unter einem kompakten E-Bike?
Maren Siepmann: Kompakte E-Bikes sind kleinere Modelle mit 20 Zoll Bereifung. Das macht sie kompakt.
Markus Steen: Und warum haben die so kleine Reifen?
Maren Siepmann: Einfach weil sie ein bisschen handlicher werden. Sie sind leichter zu verpacken, gerade wenn man sie ins Reisemobil einladen will, in die Heckgarage oder auch auf den Heckträger. Geht deutlich einfacher, auch für ältere Leute einfacher zu handhaben. Oft haben die noch einen drehbaren Lenker, man kann die Pedale abklappen, was ein bisschen Platz spart.
Markus Steen: Haben denn so kleine Reifen überhaupt Nachteile?
Maren Siepmann: Ne, eigentlich nicht. Also man denkt erst oh Gott, mit so kleinen Reifen muss ich ja viel mehr treten. Ist nicht der Fall. Mit einer guten Übersetzung trete ich genauso viel wie mit einer 28 Zoll Bereifung.
Markus Steen: Dann gehen wir mal in die Details. Die Position des Elektromotors ist ja nicht ganz unwichtig. Was ist das beste, vorn, hinten oder in der Mitte?
Maren Siepmann: Eindeutig in der Mitte. Also der Mittelmotor ist eigentlich auch bei fast allen Rädern, die man so kaufen kann, in der Mitte verbaut. Vorne sind billige Modelle aus China nicht zu empfehlen, weil einfach der Schwerpunkt an der falschen Stelle sitzt. Und der Motor hinten kommt manchmal so bei Sportlern zum Einsatz. Aber das sind dann wirklich Sportler, die trainieren und nun so eine ganz leichte Unterstützung manchmal brauchen. Die haben das hinten. Aber für Freizeitradler, der Mittelmotor.
Markus Steen: Ist das nicht auch so, dass wenn der Motor vorne am Vorderrad sitzt, dass man in den Kurven leicht wegrutschen kann?
Maren Siepmann: Genau, das ist z.B. eine Gefahr.
Markus Steen: Worauf sollte ich noch achten, wenn ich ein kompaktes E-Bike kaufen möchte?
Maren Siepmann: Also zum einen ist der Akku natürlich nicht unerheblich, wie groß da die Kapazität sein soll. Viele Leute denken, ich kaufe einfach den allergrößten, den es gibt. Ist aber meist gar nicht nötig, die sind dann einfach unnötig groß und schwer. So ein Akku mit grob 500 Amperestunden, der reicht auf jeden Fall für eine Tagestour von 50 bis 70 km doch schon ganz ordentlich.
Markus Steen: Und wie ist das mit Kette oder Riemen? Was ist da besser?
Maren Siepmann: Eigentlich würde ich mittlerweile tatsächlich zum Riemen raten, wenn man die Wahl hat. Oft sind ja einfach die Räder so wie sie eben sind und man kann sich das nicht jetzt nach dem Baukastenprinzip zusammensetzen. Aber wenn man die Wahl hat, dann würde ich zu einem Riemen raten. Der ist einfach wartungsärmer, der muss nicht geölt und gepflegt werden, hält sehr lange. Da gibt es eigentlich kaum Nachteile.
Markus Steen: Wenn man einen Akku hat, dann sind ja auch andere Geschwindigkeiten im Spiel. Was für Bremsen würdest du empfehlen?
Maren Siepmann: Auf jeden Fall Scheibenbremsen. Die haben eine größere Bremswirkung. Ich kann das Bremsen besser dosieren, ich habe da ein besseres Gefühl für, wie stark ich auf die Bremse treten oder am Bremshebel ziehen muss und kann mit relativ wenig Kraftaufwand doch auch recht stark bremsen. Und gerade bei den E-Bikes, die ja auch gewisse Geschwindigkeiten erreichen, ist das nicht unerheblich.
Markus Steen: Braucht man eigentlich für ein E-Bike einen besonderen Sattel?
Maren Siepmann: Nen besonderen Sattel nicht. Der Sattel sollte auf jeden Fall zum Fahrer passen und auch zum Fahrrad. Also je sportlicher das Fahrrad, je weiter nach vorne ich quasi liege auf dem Fahrrad, so wenn man mal an Rennfahrer denkt, desto schmaler sollte der Sattel sein. Wenn ich eine aufrechte Sitzposition habe, dann gerne auch ein breiterer Sattel, der dann vielleicht auch vielen bequemer erscheint. Da hilft eigentlich nur draufsetzen und mal eine Runde fahren.
Markus Steen: Kann man bei der Schaltung irgendeinen Hinweis oder eine Empfehlung geben?
Maren Siepmann: Bei der Schaltung, da ist eigentlich die Nabenschaltung auch ähnlich wie der Mittelmotor mittlerweile Standard bei den meisten Herstellern. Die hat sich bewährt, die ist robust, die ist verschleissarm, wartungsarm. Der einzige Vorteil einer Kettenschaltung wäre, dass sie minimal leichter ist, aber das spielt eigentlich bei einem Gewicht von einem E-Bike dann auch keine Rolle mehr.
Markus Steen: Okay, und wie viel Geld muss ich jetzt für ein gutes 20 Zoll E-Bike auf den Tisch des Hauses legen?
Maren Siepmann: Die sind schon nicht günstig. Also unter 4000 Euro wird man im Grunde kaum fündig. Mit Glück findet man Brauchbare für 3000 Euro, aber in der Regel liegen die Preise zwischen 3500 und 4000 Euro und aufwärts.
Markus Steen: Okay, jetzt musst du uns aber sagen, welche Modelle du empfehlen kannst.
Maren Siepmann: Ich bin Fan der Marke Cube, und finde auch die Ternbikes ganz praktisch und ganz schön.
Markus Steen: Warum?
Maren Siepmann: Mit dem bin ich super gut klargekommen. Das ließ sich gut fahren, einladen und hatte keine Macken. Da hat der Motor nie gehakt, da hat einfach alles gepasst.
Markus Steen: Super. Maren Siebmann von Reisemobil, vielen Dank für die Tipps.
Maren Siepann: Gerne.
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