Der CARAVAN.fm Expertentalk: Die besten Vorzelte für euren Campingurlaub, © Shutterstock/Lobachad
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Der CARAVAN.fm Expertentalk: Die besten Vorzelte für euren Campingurlaub

Mit CARAVAN.fm streamt ihr euch nicht nur in den Urlaub, in unserem Expertentalk informieren wir euch auch über die neuesten Camping-Hacks und Tipps! Dank unseres Partners Reise Mobil International seid ihr immer up-to-date!

19.05.2025 Chiara-Lee Haartje

Camperleben leicht gemacht: Die besten Vorzelte für deinen Campingurlaub

In der heutigen Folge spricht Markus Steen aus dem CARAVAN.fm Team mit Carsten Kaufmann - von der Zeitschrift Reise Mobil International, darüber auf was ihr beim Kauf eines Vorzelts oder einer Markise achten solltet.

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Markus Steen: So schön unser Wohnwagen oder Camper auch ist, es geht doch nichts über ein luftiges Vorzelt vor der Hütte, vor allem im Sommer. Solche Extrawohnräume gibt es wie Sand am Meer. Aber welches Vorzelt ist das richtige? Carsten Kaufmann von Reisemobil international, dem Fachmagazin für Campingfahrzeuge, ihr habt drei vielseitige, aber sehr unterschiedliche Vorzelte verglichen. Was sind denn die größten Vorteile von Vorzelten?

Carsten Kaufmann: Ein Vorzelt – egal ob für einen Campingbus, ein großes Wohnmobil oder einen Wohnwagen – ist wie ein zusätzlicher Wohnraum. Da das Leben beim Camping meistens draußen stattfindet, ist ein Vorzelt wirklich praktisch. Oder sogar schon vorher: Wenn man am Ziel ankommt und nur eine Markise ausfährt, hat man sofort Schatten oder auch einen Regenschutz vor dem Fahrzeug. Das ist schon sehr hilfreich.

Markus Steen: Welche Modelle von Vorzelten habt ihr euch angeguckt?

Carsten Kaufmann: Vorab vielleicht noch ein kurzer Überblick: Es gibt grundsätzlich zwei Arten von Vorzelten – freistehende Zelte oder solche, die man mit einer Verbindung, einer sogenannten Schleuse, direkt ans Fahrzeug anschließt. Gerade bei Campingbussen oder Kastenwagen passt nicht jedes Zelt freistehend. Ich persönlich würde immer ein freistehendes Vorzelt wählen. Dann kann ich mit dem Fahrzeug auch mal einkaufen fahren oder einen Ausflug machen, während das Zelt stehen bleibt – samt Campingmöbeln, Küche oder Fahrrädern. Das ist wirklich praktisch. Deshalb mein erster Tipp: Wenn möglich, ein freistehendes Vorzelt wählen.

Wir haben unterschiedliche Modelle ausprobiert – zum einen welche mit klassischem Gestänge, zum anderen Zelte, die man mit Luft aufpumpt. Man kennt das vom Stand-Up-Paddle-Board: Mit einer Pumpe bläst man das Zelt auf, und es steht innerhalb von zwei Minuten – ganz ohne Gestänge.

Markus Steen: Du hast es schon erwähnt – beim Aufbau gibt es Unterschiede. Entweder mit Gestänge oder mit Luft. Was würdest du empfehlen?

Carsten Kaufmann: Das ist gar nicht so einfach zu beantworten. Wer früher oft mit klassischen Gestängezelten unterwegs war und genervt davon ist, den kann ich beruhigen: Die heutigen Gestängezelte sind deutlich einfacher aufzubauen. Wenn man es vorher einmal übt und nicht zum ersten Mal mitten in der Nacht auf dem Campingplatz damit anfängt, klappt es ziemlich gut. Der Vorteil beim Gestänge ist das kleinere Packmaß und meist auch das geringere Gewicht. Gerade wenn man mit einem kleinen Fahrzeug wie einem Campingbus oder einem Caddy unterwegs ist, würde ich eher zu einem Gestängezelt raten.
Bei den Luftzelten ist der Aufbau natürlich sehr bequem: Man kommt an, steckt die Pumpe ins Ventil, pumpt vielleicht eine halbe Minute – und das Zelt steht. Das ist wirklich komfortabel.

Markus Steen: Gibt es bei den Preisen große Unterschiede?

Carsten Kaufmann: Es gibt günstige und teure Modelle bei beiden Varianten. Die Preise fangen bei etwa 300 Euro an und reichen bis zu 1.200 Euro. Wer häufiger campen geht, für den lohnt sich ein hochwertigeres Zelt. Dabei sollte man auch das Zubehör im Blick haben. Wenn man zum Beispiel eine Schlafkabine oder einen festen Boden haben möchte – das gibt es sowohl für Gestängezelte als auch für Luftzelte. Ich würde immer zu einem Zelt mit Boden raten, wenn man sich darin regelmäßig aufhält. Ohne Boden hat man oft morgens Kondenswasser an der Decke, und das ist nicht besonders angenehm.

Markus Steen: Gibt es Dinge, auf die du als Experte besonders achten würdest?

Carsten Kaufmann: Mir wäre vor allem wichtig, dass das Zelt ausreichend Platz und Kopffreiheit bietet. Die Grundfläche sollte groß genug sein, um zum Beispiel einen Tisch und vier Stühle unterzubringen. Gerade wenn es mal ein paar Tage regnet, möchte man sich darin wohlfühlen. Ich würde auf jeden Fall kein zu kleines Zelt kaufen. Es gibt auch sehr praktische, leichte Zelte mit Gestänge, die man über die offene Heckklappe eines Campingbusses oder Caddys spannen kann. So hat man immer einen guten Regenschutz und muss sich nicht in einem kleinen Innenraum aufhalten. Ich würde sagen, unter 300 bis 400 Euro bekommt man meist kein wirklich gutes Zelt. Die Materialien und die Verarbeitung lassen da oft zu wünschen übrig. Hochwertige Zelte liegen eher im Bereich von 600 bis 800 Euro – dafür hat man dann aber auch langfristig Freude daran.

Markus Steen: Hast du zum Schluss noch einen persönlichen Tipp?

Carsten Kaufmann: Ja, für alle, die sowieso schon eine Markise am Fahrzeug haben: Man braucht nicht unbedingt immer ein vollständiges Vorzelt. Viele Markisen lassen sich mit Seitenwänden und einer Frontwand erweitern. Dann hat man auch einen guten Schutz gegen Wind und Regen. Das ist besonders praktisch, wenn man beispielsweise in Schottland unterwegs ist. Natürlich kann man mit diesen Wänden das Auto nicht mehr wegfahren, aber die Teile sind klein und leicht und nehmen kaum Platz weg. Das ist eine gute Alternative, wenn man kein großes Vorzelt anschaffen möchte.

Weitere Infos zu dem Thema könnt ihr euch hier durchlesen.