Campen mit Solarenergie – Was musst du beachten? , © Bhupendra  Singh
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Campen mit Solarenergie – Was musst du beachten?

Solaranlage auf dem Dach oder lieber die mobile Solartasche? Das sind die Unterschiede:

13.06.2023 Niklas Uther

Wenn du beim Campen gerne unabhängig bleiben möchtest, könnte eine Solaranlage genau richtig für dich sein. Gerade beim Freistehen kommt früher oder später der Moment, in dem du Strom brauchst. Aber selbst auf Campingplätzen bist du nicht immer von ausreichend Strom umgeben. Gerade in vielen südlichen Ländern sind die Stromsicherungen auf den Campingplätzen schnell überlastet. Wenn du zum Beispiel deine Haare fönst oder den Wasserkocher anstellst, können die Sicherungen rausfliegen. Auch deswegen lohnt es sich, über eine Solaranlage nachzudenken.  

Feste Solaranlage auf dem Camper-Dach 

Wir alle haben schon diese fest installierten Solaranlagen auf Wohnwagen oder Campern gesehen. Diese Solarpanels nehmen Energie in Form von Sonnenstrahlen auf, durch die die Batterie im Fahrzeug geladen wird und jedes Gerät mit Strom versorgt. Wenn du gerne autark reist, oder mal keinen Strom auf Campingplätzen oder Stellplätzen hast, versorgen dich diese Solaranlagen trotzdem mit ausreichend Energie.

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Der Vorteil bei einer Solaranlage: Mehr Sicherheit, weniger Kabel  

Ein Vorteil ist, dass du nicht mit dutzenden Verlängerungskabeln rumhantieren musst, wie es sonst beim Strom vom Campingplatz der Fall wäre. Das bedeutet auch: Keine potenziellen Stolperfallen mehr durch Kabel oder Steckdosenleisten und damit auch mehr Sicherheit im Dunkeln. Du hast den Strom, den du brauchst, immer mit an Bord. Und das kostenlos!

Solaranlage auf dem Dach: Nicht gerade ein Schnäppchen  

Aber es gibt auch Nachteile: Die Kosten sind nicht gerade gering. Eine Vollausstattung mit Solaranlagen kann schon mal 1000-1200 Euro kosten. Natürlich gibt es wie immer auch hier Luft nach oben und unten. Das kommt dann auf das Leistungsvermögen und die Größe an. Es lohnt sich also, dir zu überlegen, was dir während deinen Reisen wichtig ist. Für viele Camper lohnt sich eine Solaranlage auf dem Dach bereits nach dem dritten Trip.

Wieviel Gewicht kann dein Camper noch tragen? 

Allerdings wiegen die Solaranlagen mit 20-30 Kilo auch einiges. Dieses Gewicht kommt auf das Wohnmobil noch obendrauf. Das hat bekanntlich erheblichen Einfluss auf den Spritverbrauch deines Fahrzeugs. Und: Mit der festmontierten Solaranlage auf dem Dach muss dein Camper natürlich immer in der Sonne stehen, um Strom erzeugen zu können und zu speichern.

Die mobile Solaranlage  

Die mobile Solar-Falttasche ist um einiges praktischer als die Solaranlage auf dem Dach: Sie ist platzsparend, wiegt in etwa 10 Kilo und ist praktisch komprimiert zusammengeklappt. Nach dem Aufklappen hast du ähnliche Solar-Panels wie fürs Dach, nur zum Aufstellen. Die Solarpanels werden an einem beliebigen Ort in der Sonne aufgebaut. Der Strom wird generiert und per Kabel an eine mobile Powerstation geleitet, wo der Strom für den späteren Gebrauch gespeichert wird. Die dient sozusagen als große Powerbank für den ganzen Camper. Achte darauf, dass die Powerstation genügend Watt aus den Solarpanels verträgt. Das heißt: Wenn die Solarpanels 120 Watt Strom transportieren, müssen die Powerstationen auch 120 Watt vertragen. Die meisten Powerstationen haben einen 12 Volt und einen 230 Volt-Wechselstrom Anschluss, sowie vielfältige USB und USBC-Anschlüsse. Dadurch kannst du alle Geräte laden: Laptops, Tablets, Kamera-Akkus, Powerbanks, Handys, Kühlbox oder Lampen.  

Die Powerstation: Vorteil durch Mobilität 

Noch ein entscheidender Vorteil: Du bist mobil. Die Powerstation liefert dir nach dem Aufladen genug Strom, um für alle entscheidenden Geräte zu sorgen - auch unterwegs. Das ist für die Camper unter euch besonders interessant, die auf ihrer Reise mobil arbeiten möchten. Ihr müsst keine Orte anfahren, die Strom anbieten, sondern könnt bequem an jedem Ort euren eigenen Strom anzapfen. Außerdem muss euer Camper nicht zwingend in der Sonne stehen - nur die Panels müssen zur Sonne ausgerichtet sein. Während die Solaranlage also den Strom erzeugt, kannst du dich im Schatten abkühlen. 

Die Solar-Falttasche: Auch in den Abendstunden noch volle Leistung

Hier ist ein entscheidender Vorteil zu erwähnen, nämlich, dass die mobilen Panels auch bei Sonnen-Tiefständen gute Solarerträge erzielen. Das liegt daran, dass das Modul flexibel zur Sonneneinstrahlung platziert werden kann. Tatsächlich ist es auch möglich, die mobilen Panels per Kabel direkt mit der Batterie im Auto zu verbinden, also so wie bei der montierten Version.  

Praktische und preisgünstige Alternative? 

Neben der Flexibilität in der Standortbestimmung sind auch die Anschaffungskosten um einiges billiger als bei der festangebrachten Solaranlage. Du bekommst die mobile Solar-Falttasche schon ab 300 Euro. Damit lohnt sich die Investition schon fast direkt nach dem Kauf. Außerdem ist die mobile Solar-Falttasche fahrzeugunabhängig einsetzbar, da sie nicht auf dem Dach angebracht werden muss. Eine feste Solaranlage macht auf einem Hubdach nicht so viel Sinn. Das sollte eher auf einem festen Dach, zum Beispiel auf einem Wohnmobil oder Wohnwagen angebracht werden. Auch wenn man einen Camper mietet, lohnt sich die mobile Solaranlage oft, da viele Camper keine eigene Stromzufuhr haben. Der Nachteil der mobilen Solaranlage ist allerdings, dass sie wirklich nur Strom generiert, wenn man Halt macht, weil du nur dann die Panels aufbauen kannst. Die Solaranlage auf dem Dach kann während der Fahrt dauerhaft Energie generieren, wenn sie der Sonne ausgesetzt ist. 

Campen mit Solaranlage: Vor- und Nachteile gründlich abwägen 

Ob ihr mit einer Solaranlage campen möchtet, müsst ihr natürlich genau abwägen. Beide Versionen sind ein toller Pluspunkt für umweltfreundliches und nachhaltiges Reisen ohne eine lange Suche nach einer Steckdose oder extra Kosten. Das ist eine Win-Win Situation für euch und unseren Planeten. Außerdem können mehrere Geräte gleichzeitig betrieben werden, was beim Strom vom Campingplatz häufig nicht funktioniert, weil die Sicherungen nicht ausreichen.

Allerdings liegt der große Nachteil bei Solaranlagen generell auf der Hand: Sie sind sehr teuer, schwer und aufwendig zu montieren. Der Vorteil: Die Solaranlage auf dem Dach lädt sich bei Sonnenschein auch während der Fahrt auf.

Der Vorteil von der mobilen Solar-Falttasche ist, dass sie günstig ist, nicht viel wiegt, sehr flexibel eingesetzt werden kann und euch trotzdem mit ausreichend Strom versorgt. Wofür du dich auch entscheidest, ist es auf jeden Fall eine gute Idee, die kostenlose Sonnenenergie zu nutzen.