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ADAC-Tipps: Sicher fahren bei Schnee und Glätte

Mit den Minusgraden und der Aussicht auf Glätte und Schneefall in den kommenden Tagen, besonders in den Höhenlagen von Eifel, Hunsrück, Taunus und Westerwald, wird es höchste Zeit, sich für den Winter zu rüsten.

04.01.2025 Sebastian Tegtmeyer

Christian Schmidt, Leiter Mobilität und Umwelt beim ADAC Mittelrhein, warnt: "Wer auf den Wintereinbruch unvorbereitet trifft, riskiert nicht nur Bußgelder, sondern auch die eigene Sicherheit. Winterreifen sind ein Muss, sobald winterliche Bedingungen herrschen."

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Winterreifen: Gesetzliche Anforderungen & Tipps für den Kauf

In Deutschland gilt die situative Winterreifenpflicht (§ 2 (3a) StVO). Das bedeutet, dass bei Glatteis, Schneeglätte, Schneematsch, Reif- oder Eisglätte nur Fahrzeuge mit Winterreifen unterwegs sein dürfen. Verstöße ziehen Bußgelder ab 60 Euro und einen Punkt im Verkehrszentralregister nach sich. Auch im Ausland sind teils drastische Strafen zu erwarten.

"Die Profiltiefe bei den Winterreifen spielt eine entscheidende Rolle. Wir empfehlen ein Mindestprofil von vier Millimetern, um optimale Haftung zu gewährleisten, auch wenn gesetzlich nur 1,6 Millimeter vorgeschrieben sind", betont Schmidt.

Winterreifen sollten zudem das Alpine-Symbol tragen, das eine Bergsilhouette zeigt, da dieses die Eignung für winterliche Bedingungen kennzeichnet. Zudem sollte die vierstellige DOT-Nummer auf dem Reifen überprüft werden, da sie Auskunft über das Alter des Reifens gibt. Die ersten beiden Ziffern stehen für die Produktionswoche, die letzten beiden für das Produktionsjahr. Reifen sollten beim Kauf nicht älter als drei Jahre sein.

Sicher fahren bei Schnee und Eis

Selbst mit Winterreifen ist Vorsicht geboten: Bremswege sind auf glatten Straßen länger und die Haftung ist reduziert. Hier einige Tipps:

  • Abstand halten: Vergrößern Sie den Sicherheitsabstand zu vorausfahrenden Fahrzeugen, um ausreichend Reaktionszeit zu haben.

  • Sanft fahren: Vermeiden Sie abrupte Lenk-, Brems- und Beschleunigungsmanöver, um ein Ausbrechen des Fahrzeugs zu verhindern.

  • Anfahren bei Glätte: Nutzen Sie einen hohen Gang und dosieren Sie das Gas vorsichtig, um ein Durchdrehen der Räder zu verhindern.

  • Fahrspurwahl: Nutzen Sie bereits befahrene Spuren, da diese in der Regel weniger rutschig sind.

  • Schneeketten: In extrem verschneiten Gebieten können Schneeketten erforderlich sein. Sie verbessern die Traktion erheblich, insbesondere auf vereisten oder steilen Strecken, und bieten somit ein Plus an Sicherheit. Wichtig ist, dass Autofahrer den Umgang mit Schneeketten bereits vor der Fahrt üben, um sie im Ernstfall schnell und sicher montieren zu können.

Fahrzeugbatterie ist häufigster Pannengrund

In der kalten Jahreszeit ist die Batterie die häufigste Pannenursache, insbesondere bei Autos, die bereits über fünf Jahre mit derselben Batterie unterwegs sind. Niedrige Temperaturen reduzieren die Batteriekapazität erheblich und führen häufig zu Startproblemen. Lassen Sie die Batterie vor Beginn der Wintermonate von einem Fachmann überprüfen, besonders wenn der Motor bereits bei milden Temperaturen schlecht anspringt.

"Um die Lebensdauer der Batterie zu verlängern, sollten die Batteriepole sauber und trocken gehalten werden. Zudem hilft es, Kurzstreckenfahrten zu vermeiden, damit die Batterie vollständig aufgeladen werden kann. Elektrische Verbraucher wie Sitz- oder Heckscheibenheizung sollten nur bei Bedarf eingeschaltet werden, um die Batterie nicht unnötig zu belasten. Sollte die Batterie schwächeln, ist ein rechtzeitiger Austausch durch einen Fachmann ratsam, um Pannen zu vermeiden", erläutert Schmidt.

Eine einwandfrei funktionierende Beleuchtung ist ebenfalls unverzichtbar, insbesondere bei zunehmender Dunkelheit und schlechter Sicht auf winterlichen Straßen. "Daher sollten regelmäßig auch alle Leuchten geprüft und bei einem Defekt umgehend ersetzt werden", so Schmidt.

(Quelle: ADAC)