ADAC Telenotarzt startet im Bergischen Land

Die gemeinnützige ADAC Telenotarzt gGmbH, ein Tochterunternehmen der ADAC Luftrettung, nimmt ab dem 1. Juli 2025 den Betrieb des neuen Telenotarztsystems „Bergisches Land“ auf. Dieses umfasst die Städte Leverkusen, Remscheid, Solingen, Wuppertal sowie die Kreise Mettmann und Ennepe-Ruhr. Die Standorte Leverkusen und Mettmann dienen als zentrale Steuerstellen. Das System soll bestehende Rettungskonzepte ergänzen und die Versorgung in Notfällen schneller und flexibler gestalten.

Ziel: Entlastung und Effizienzsteigerung im Rettungsdienst

Das sogenannte TNA-System (Telenotarztsystem) soll Überlastungen vermeiden, Fehleinsätze reduzieren und wertvolle Zeit in der Notfallversorgung einsparen. Es steht dem Rettungsdienst rund um die Uhr zur Verfügung und wird aus den Leitstellen Leverkusen und Mettmann betrieben. Ziel ist es, die Versorgungsqualität in der Region nachhaltig zu verbessern.

Vorstellung auf der Hauptfeuer- und Rettungswache Leverkusen

Im Rahmen einer offiziellen Veranstaltung wurde das System in Anwesenheit zahlreicher Vertreterinnen und Vertreter der beteiligten Kommunen vorgestellt. Andreas Estermeier, Geschäftsführer der ADAC Telenotarzt gGmbH, betonte die Bedeutung der regionalen Zusammenarbeit: „Die Kommunen haben mit ihrer Ausschreibung einen innovativen Schritt gewagt und sich für ein zukunftsweisendes, überregionales System entschieden.“

Überregionale Vernetzung erhöht Versorgungssicherheit

Das System „Bergisches Land“ ist nicht nur regional, sondern auch überregional vernetzt – unter anderem mit dem Main-Kinzig-Kreis in Hessen und der Stadt Aachen. Diese technische und personelle Zusammenarbeit erlaubt eine flexible Unterstützung über Landesgrenzen hinweg und erhöht die Ausfallsicherheit und Kapazität im Notarztdienst.

Politische Unterstützung für das Projekt

Leverkusens Oberbürgermeister Uwe Richrath bezeichnete das Projekt als „maßgeblichen Schritt in Richtung Digitalisierung und moderne Notfallversorgung“. Auch Landrat Thomas Hendele lobte die Effizienzgewinne durch das System, das „ohne Qualitätsverlust Rettungsmittel gezielter einsetzen“ helfe.

Telemedizinische Unterstützung in Echtzeit

Das TNA-System ermöglicht den Telenotärzten, per sicherer Verbindung mit dem Rettungsteam vor Ort zu kommunizieren – sowohl sprachlich als auch visuell. Sie können Vitaldaten live einsehen, Gesundheitsdaten abfragen, Medikamente verordnen oder ärztliche Maßnahmen anweisen. Zudem können mehrere Einsätze gleichzeitig betreut und sogar Klinikverlegungen telemedizinisch begleitet werden.

Kooperation mit Kliniken und Technikpartnern

Für die ärztliche Besetzung arbeitet die ADAC Telenotarzt gGmbH mit dem Klinikum Leverkusen sowie den Ärztlichen Leitern der beteiligten Städte und Kreise zusammen. Technischer Partner ist die umlaut telehealthcare GmbH – Part of Accenture, ein Vorreiter im deutschen Telenotarztwesen mit dem ersten Standort in Aachen seit 2014.

Moderne Technik in den Leitstellen und Rettungswagen

Zunächst wurden die Leitstellen in Mettmann und Leverkusen sowie je zwei Rettungswagen pro Gebietskörperschaft mit hochmoderner Technik ausgestattet. Diese beinhaltet unter anderem Kommunikationssteuerungen mit redundanter Mobilfunkanbindung, EKG-Datenübertragung, Headsets sowie Video- und Fotoübertragung. Der Ausbau zum Vollbetrieb erfolgt schrittweise über mehrere Jahre.

ADAC Telenotarzt gGmbH – Innovation aus Erfahrung

Die ADAC Telenotarzt gGmbH wurde 2021 als TNA Service gGmbH gegründet und firmiert seit 2023 unter dem neuen Namen. Ihr Ziel: die Notfallversorgung mithilfe moderner Telemedizin nachhaltig zu verbessern. Bereits in Gelnhausen (Main-Kinzig-Kreis) aktiv, wird mit dem Standort „Bergisches Land“ ein weiterer Meilenstein gesetzt. Das Unternehmen steht für höchste medizinische Qualität, technologische Innovation und eine enge Zusammenarbeit mit den Rettungsdiensten vor Ort.

(Quelle: ADAC Presse)