Beste Rastanlage im ADAC Test: Ohrenbach West an der A 7 in Bayern, © Foto: ADAC
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ADAC Raststättentest: Gewinner und Verlierer

Der ADAC hat 40 Rastanlagen an deutschen Autobahnen unter die Lupe genommen. Positiv: bei den Sanitäranlagen konnten alle zulegen.

11.07.2023 Sebastian Tegtmeyer

Nach zehn Jahren hat der ADAC in den vergangenen Wochen und Monaten zahlreiche Raststätten an deutschen Autobahnen unter die Lupe genommen. Das Urteil: an vielen Rastanlagen macht sich das Mittelmaß breit. Bei 24 der insgesamt überprüften 40 Anlagen reicht es nur für ein "ausreichend". 15 Mal wurde die Note "gut" vergeben und eine Anlage fiel mit "mangelhaft" durch. Ein "sehr gut" konnte sich keine der Rastanlagen verdienen.

Sanitäranlagen schneiden überwiegend gut ab

Waren in früheren Tests die Sanitäranlagen oftmals ein großes Ärgernis, gab es dieses Jahr in dieser Kategorie meist die besten Noten. Ärgerlich sind seit jeher die hohen Preise an den Rastanlagen und auch im diesjährigen Test fielen alle Anlagen beim Preisvergleich mit den Autohöfen durch. Weitere Kategorien waren das gastronomische Angebot, die Außenanlagen sowie ergänzende Services, zum Beispiel für Camper und die Fahrer von Elektro-Fahrzeugen.

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Die beste Raststätte Deutschlands

Beste Anlage im Test war die Rastanlage Ohrenbach West an der A 7 in Bayern mit der Note "Gut", die bei der Gastronomie, den Sanitäranlagen und der Außenanlage punkten konnte. Schlechteste und einzige Anlage mit der Note "mangelhaft" war die Rastanlage Hermsdorfer Kreuz West an der A 9 in Thüringen. Hier wurde lediglich die Gastronomie mit "gut" bewertet, Abzüge gab es unter anderem wegen des nicht barrierefreien Zugangs und der fehlenden barrierefreien Toilette im Rastgebäude.

Größtes Ärgernis sind die hohen Preise

Alle 40 Anlagen fielen im Vergleich mit einer Stichprobe nahegelegener Autohöfe durch. In den Tankstellen-Shops waren etwa bis zu 5,99 Euro für eine Packung Kartoffelchips fällig, in der Gastronomie für einen kleinen Cappuccino to go bis zu 4,99 Euro. Deutlich überteuert waren zudem auch die Kraftstoffe an den Autobahntankstellen, wie der ADAC in einer separaten Stichprobe erhoben hat.

Dreiviertel der Rastanlagen mit "sehr guten" Sanitäreinrichtungen

Die Sanitäreinrichtungen erreichten bei drei Viertel der Rastanlagen die Note "sehr gut", weitere 15 Prozent bekamen ein "gut". Die beiden Anlagen Hermsdorfer Kreuz West und Grundbergsee Nord an der A 1 sind in dieser Kategorie mit "mangelhaft" durchgefallen, vor allem, weil eine barrierefreie Toilette fehlte. Insgesamt jedoch waren die Anlagen meist in einem sehr guten Zustand und optisch sehr sauber. Ob sich dieser Standard auch während der Hauptsaison hält, bleibt jedoch abzuwarten.

Das gastronomische Angebot war im ADAC Test hinsichtlich der Auswahl durchweg gut

33 Prozent wurden mit "sehr gut" bewertet, 45 Prozent mit "gut". Abzüge gab es jedoch bei der Zuverlässigkeit mancher Anlagen: Bei vier Testobjekten war das Rastanlagen-Restaurant dauerhaft geschlossen – ohne dass es hierzu an der Autobahn einen Hinweis gegeben hätte. Mehrheitlich zufriedenstellende Ergebnisse gab es bei den Außenanlagen. Gut zwei Drittel schnitten mit "gut" oder "sehr gut" ab. Ein großes Manko bestand jedoch darin, dass bei 30 Prozent der Anlagen die Behinderten-Stellplätze zu weit vom Rastgebäude entfernt waren.

Nachholbedarf bei Schnellladesäulen

Mit der Zunahme von Elektro-Fahrzeugen wächst auch die Bedeutung von Schnellladesäulen an den Autobahnen und hier zeigt sich ein erheblicher Nachholbedarf. Eine Ladeinfrastruktur mit 43 bzw. 50 kW haben die ADAC Tester zwar an 38 von 40 Anlagen vorgefunden, allerdings verfügte nur etwas mehr als die Hälfte über sogenannte HPC Schnellladesäulen mit einer Ladeleistung ab 150 oder 300 kW. Für Camper und Wohnmobile sehen die Optionen noch schlechter aus: An keiner der Anlagen konnten sie Frischwasser nachfüllen oder die Kassetten-Toiletten leeren.

So haben die Raststätten im Detail abgeschnitten, © ADAC

(Quelle: ADAC)